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O du mein Wald

Fotoinstallation im Kunstkasten der Stadt Wädenswil

Bahnhof-Unterführung Wädenswil, bis nach Pfingsten 2023

 

 

Fotoinstallation über zivilisatorische Dissonanzen

 

Schauplatz ist ein kleiner Wald in der Agglo. Gerade richtig für Hunde und ihre Zweibeiner, für Läuferinnen und Waldbader. Die Wege sind gepflegt und mit Kinderwagen befahrbar. Nur selten taucht ein Biker auf. Wölfe und Bären hat es noch keine.

Geht es gegen den Herbst, kommt unweigerlich der Tag, an dem plötzlich an sehr vielen Stämmen orange Markierungen leuchten. Es scheint fast, als würden es jedes Jahr mehr. Ich schlucke leer und stolpere, gucke mir die Bäume an, deren Wachstum bald gekappt wird. In Gedanken löchere ich den Förster mit Fragen. Warum gerade der? Und der? - Jaaaaa, hier hat es zu wenig Licht, man muss den jungen Bäumen auch eine Chance geben. – Und der ist ein Sicherheitsrisiko für Sie, er würde Sie eines Tages vielleicht glatt erschlagen! – Und nein, viel Efeu am Baum ist kein Grund.

Im Winter ist es dann soweit. Hinter rot-weissen Absperrbändern beginnt die jährliche Forstpflege. Auf dicken Raupen fährt die Erntemaschine ein, ja, sie heisst so, mit der geht alles sehr schnell. Der Baum wird in die Zange genommen, unten abgesägt und automatisch entastet. Die Äste werden liegengelassen, weil es vermutlich noch keine maschinelle Auflesemaschine gibt.